| Dr. Bernhard Rosenberger, Inhaber und Geschäftsführer, Managing Partner |
Der 1.10.2002 und der 1.1.2003 sind ein wesentlicher Teil der Tradition von Rosenberger+Company. Daran zu erinnern, ist mir sehr wichtig, denn Geschichte, Identität und Erfahrung haben unseren „Purpose“ entscheidend mit geprägt, wie man heute so schön sagt.
Ich habe nach Jahren als Angestellter an der Universität Mainz, bei McKinsey&Company, bei Hubert Burda Media und zuletzt bei T-Systems im Herbst 2002 die Entscheidung getroffen, mich selbstständig zu machen. Nach dem Ausscheiden bei der Telekom, das keinem langfristigen Plan folgte, sondern eher überraschend kam, dachte ich intensiv über mein bisheriges Berufsleben nach, nahm ein Karrierecoaching in Anspruch und folgte schließlich meinem unternehmerischen Kompass.
Die Zeit war nicht die günstigste, als ich im heimischen Wohnzimmer in der Sonnenberger Straße in Wiesbaden, unterstützt von meiner Frau Dagmar und ermuntert von Freunden wie Andreas Goller und Christian Hirsch, den ersten Business Plan schrieb. Es war ein Jahr, nachdem die Flugzeuge der islamistischen Attentäter ins World Trade Center geflogen waren, der Neue Markt abgestürzt und die Wirtschaft ins Stolpern geraten war.
Doch der Unternehmer in mir musste „befreit“ werden, den ich schon spürte, als ich bei Hubert Burda Media die Überlegungen für eine „Burda Learning GmbH“ mit dem Vorstand teilte – zu deren Realisierung es dann jedoch leider nicht kam. Ich wollte die Selbstständigkeit (und Unabhängigkeit) ausprobieren, getrieben von der starken Vision eines Personalmanagements in den Firmen, das strategisch fundiert und gestalterisch ausgerichtet ist. Erst Jahre später kamen die Themen Führung und Change Management hinzu.
Im Januar 2003 ging es dann offiziell los mit meinem Unternehmertum, unterstützt vom Überbrückungsgeld für Selbstständige der Bundesagentur für Arbeit. Zuvor hatte ich sogar zwei Monate hin und wieder auf den Fluren dieser Behörde verbracht, denn eine Abfindung hatte ich bei meinem Ausscheiden nicht verhandelt oder wäre mir aufgrund der relativ kurzen Betriebszugehörigkeit auch nicht zugestanden worden. Stattdessen musste die Direktversicherung der Allianz daran glauben. Während ich meine ersten Visitenkarten und mein erstes Briefpapier für Rosenberger Human Resources drucken ließ, verkündete der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder im März 2003 seine „Agenda 2010“ („Wir werden Leistungen des Staates kürzen müssen …“).
Stephan Barlet, damals Personalleiter und Mitglied der Werkleitung der EADS Augsburg und heute ein guter Freund, hörte von meinen Überlegungen und bot mir mein erstes Mandat als selbstständiger Berater an. Stephan und ich waren zuvor Mitglieder im Programmbeirat der Akademie für Führungskräfte in Überlingen, damals geleitet von Daniel F. Pinnow, einem Vordenker des systemischen Führens in Deutschland. In Augsburg sollte ich innerhalb des Personalbereichs die Funktion „Organisationsentwicklung“ aufbauen und dafür ein Mission Statement mit dem Management zusammen entwickeln.
Weitere Aufträge folgten dann Schritt für Schritt, z.B. Führungsseminare bei Airbus in Hamburg und Visselhövede (bei Bremen), HR-Prozessoptimierungen bei der Linde Group in Wiesbaden oder Projektmanagement-Schulungen bei der Wacker Chemie in Burghausen, am Ende der Welt. Wichtig waren am Anfang auch Vorträge, z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP), oder die Teilnahme an einer fast schon legendären Podiumsdiskussion zum Thema „Personalentwicklung – quo vadis?“ beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland im Mai 2003, die mir kleinere Aufträge beim MDR und bei RTL einbrachten.
Heute sind wir Organisationsentwickler und Vorreiter für den deutschen Mittelstand mit dem Fokus „Humankapital“. Für Konzerne und den öffentlichen Sektor arbeiten wir gelegentlich auch noch, aber unser Mindset ist nicht die große Konzernpolitik, sondern sind Pragmatismus und Umsetzungsorientierung. Angefangen hat es am 1.1.2003 mit dem Namen Rosenberger Human Resources, dazwischen hießen wir Rosenberger&Rosenberger (in der Zeit, als mein Onkel Dr. Walter Rosenberger als Partner dabei war) und Rosenberger+Partner (von 2011 bis 2020). Mit dem Namen Rosenberger+Company sind wir nun seit Juli 2020 wieder beim Charme des Anfangs, der eindeutigen Marke und der Entscheidungshoheit des Alleineigentümers Dr. Bernhard Rosenberger. Der Kreis schließt sich – für die nächsten 20 Jahre.
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